31.10.2014, 20.00 Uhr, Gasthaus Raabmühle
Eintritt frei!
Ost-Berlin, Sommer 1990: Deutschland steht vor der Wiedervereinigung. In irrwitzigem Tempo wird der sozialistische Traum entsorgt. DDR-Produkte verschwinden aus den Regalen, Coca-Cola-Banner schmücken Plattenbauten. Eine Übernahme im Handstreich. Nur für den 21-jährigen Alex geht nichts voran. Kurz vor dem Fall der Mauer fällt seine Mutter Christiane, eine verdiente Aktivistin der Deutschen Demokratischen Republik und Gorbatschow-Anhängerin, ins Koma – und verschläft den Siegeszug des Kapitalismus. Als sie nach acht Monaten die Augen wieder aufschlägt, erwacht sie in einem neuen Land. Sie hat nicht miterlebt, wie West-Autos und Fast-Food-Ketten den Osten überrollen, wie man hastig zusammenwachsen lässt, was zusammen gehört. Lenin ist von seinem Sockel gestiegen. Die Faust zum sozialistischen Gruß gereckt, schwebt er von einem Helikopter baumelnd ein letztes Mal durch die Straßen der Hauptstadt. Good Bye, Lenin! Welcome D-Mark. Erfahren darf sie von alledem nichts: Zu angeschlagen ist ihr schwaches Herz, als dass sie die Aufregung überstehen könnte. Alex ist keine Atempause gegönnt. Um seine Mutter zu schützen, lässt er nun auf 79 Quadratmetern Plattenbau die DDR wieder auferstehen. Schnell stellt er fest, dass dieser Plan schwieriger umzusetzen ist als erwartet …
„Good Bye, Lenin!“ ist ein skurriler Trip in eine Zeit, die noch gar nicht so lange vorbei und doch so fern ist. Regisseur Wolfgang Beckers Szenario ist ebenso absurd wie denkbar. Genau diese Spannung zwischen Satire und Realitätsnähe verleiht dem Film seinen besonderen Charme, zumal es sich der Regisseur nicht nehmen lässt, an beiden Systemen leise, aber dennoch hörbare Kritik zu üben.